Stefan Müller :verified:<p>1/ Bernward Janzig schreibt in der taz, was „die <a href="https://climatejustice.social/tags/Klimabewegung" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Klimabewegung</span></a>“ machen sollte. Er vergleicht sie mit der Antiatombewegung, die ja erfolgreich war und zählt auf, was die alles gemacht hat. Firmen gegründet, NGOs usw. Zum Vergleich bricht „die Klimabewegung“ die Ausbildung ab und macht Vollzeitaktivismus. Zum Glück schreibt er dann in der zweiten Hälfte, dass die Solarfirmen ja jetzt da sind und auch die NGOs und Thinktanks, dass „die Klimabewegung“ die also nicht mehr zu gründen brauche. Weiterhin schlägt er vor, dass doch lokale kleine Initiativen irgendwie was machen sollte. Ich denke, dass der fundamentale Fehler hierbei ist, „die Klimabewegung“ mit der <a href="https://climatejustice.social/tags/LetzteGeneration" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>LetzteGeneration</span></a> gleichzusetzen. Das sind die, die am sichtbarsten sind, aber es ist nicht alles. Der Volksentscheid <a href="https://climatejustice.social/tags/Berlin2030" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Berlin2030</span></a> hat Jahre lang mit vielen Aktivist*innen gearbeitet und arbeitet auch nach dem Volksentscheid weiter. Es gibt <a href="https://climatejustice.social/tags/PlanB" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>PlanB</span></a>, die an verschiedenen lokalen Projekten arbeiten.</p><p>Ein weiterer Unterschied liegt in den Zeitspannen. Wir haben einfach nicht mehr so viel Zeit! Wir können nicht so lange brauchen, wie die Anti-AKW-Bewegung. Und noch mal als klaren Hinweis: Wenn wurde der Ausstieg beschlossen? Nach einer schlimmen Atomkatastrophe. <a href="https://climatejustice.social/tags/Fukushima" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Fukushima</span></a> </p><p>Davon abgesehen, dass pausenlos um uns herum Katastrophen passieren, Menschen an der Hitze sterben, vielleicht brauchen wir noch Ahrtal II oder Ahrtal III, damit wir anfangen radikal umzusteuern. Ein Starkregen-Ereignis über Berlin mit ertrinkenden Menschen, die den letzten Film vom Handy aus der U-Bahn schicken. </p><p><a href="https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-893071.html" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank"><span class="invisible">https://www.</span><span class="ellipsis">tagesschau.de/multimedia/video</span><span class="invisible">/video-893071.html</span></a></p><p>Ansonsten: Ich weiß nicht, wie die „Aufnahmerituale“ bei der Letzten Generation sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dort nach dem Parteibuch gefragt wird. Bei den letzten <a href="https://climatejustice.social/tags/Laufblockade" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Laufblockade</span></a>|n sind ja auch einfach so Menschen mitgelaufen, ohne vorher Kontakt zu LG gehabt zu haben.</p><p>Nicht alle Menschen bei LG sind Vollzeitaktivist*innen. Das ist ein kleiner Kern. Die genauen Zahlen kenne ich nicht, könnte man aber sicher rausbekommen. Und übrigens: Wenn man eine NGO wie <a href="https://climatejustice.social/tags/Greenpeace" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Greenpeace</span></a> gründet und dort vollzeit arbeitet, ist man dann nicht auch so jemand, der Vollzeitaktivist ist? Nur eben besser bezahlt und nicht unterhalb der Armutsgrenze? In <a href="https://climatejustice.social/tags/L%C3%BCtzerath" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>Lützerath</span></a> war der Greenpeace-Container die ganze Zeit vor Ort. Das war sehr gut auch für Journalist*innen. Da konnte man sich mal reinsetzten und Bilder verschicken.</p><p>Und „die Klimabewegung“ besteht eben auch aus Heinrich Strößenreuther, der die <a href="https://climatejustice.social/tags/KlimaUnion" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>KlimaUnion</span></a> gegründet hat. Für Menschen in der CDU, die die Probleme der Zeit erkannt haben und sie vielleicht anders als die Grünen und die Linke lösen wollen.</p><p>Ich finde es immer wieder neu komisch, dass Journalist*innen der LG (der Klimabewegung) sagen wollen, was die machen sollen. Es ist jeder frei zu tun, was er oder sie will. Die machen das, was sie machen und es sind wenige. Alle anderen besorgten Menschen können machen, was sie für sinnvoll halten. Viele machen das auch.</p><p>Das Ziel der LG ist es, dass die Politik handelt und zwar in ganz großem Maßstab. Das ist etwas ganz Anderes, als eine Solarfirma zu gründen. Wir müssen als Gesellschaft zum Handeln kommen. Der einzige Weg, den ich dahin sehe, sind die Bürgerräte. Das fordert die LG, wie auch XR und SR.</p><p>(Übrigens auch Stefan Rahmstorf, der die Forderungen der LG für gerechtfertigt hält.)</p><p>Dann steht da noch was zu Kreativität und Ankleben. Als wäre es ein Beurteilungskriterium für Bewegungen, wie kreativ sie sind. Davon abgesehen gab es viele Aktionen der LG, die ich als kreativ einordnen würde. Die knallen halt nicht so, so dass selbst Menschen, die Artikel darüber schreiben, sie nicht mitbekommen haben. Und zu „der Klimabewegung“ gehören auch <a href="https://climatejustice.social/tags/ExtinctionRebellion" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>ExtinctionRebellion</span></a> mit wundervoll gebastelten Ölbohrtürmen auf dem Potsdamer Platz und <a href="https://climatejustice.social/tags/FridaysForFuture" class="mention hashtag" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank">#<span>FridaysForFuture</span></a> mit farbig ausgemalten Straßenbildern, die dann per Drohne fotografiert wurden. Also über mangelnde Kreativität kann man sich echt nicht beschweren.</p><p><a href="https://www.taz.de/!5946163" rel="nofollow noopener noreferrer" target="_blank"><span class="invisible">https://www.</span><span class="">taz.de/!5946163</span><span class="invisible"></span></a></p>